© Wikipedia © Wikipedia © creativecommons.org


Name des Monuments:

Katholische Domkirche St. Maria und Korbinian

Auch bekannt als:

Freisinger Dom

Ort:

Freising, Oberbayern, Deutschland

Contact DetailsKatholische Domkirche St. Maria und Korbinian
Domberg 27,
85354 Freising
T : +49 (0)81 61 18 10
F : +49 (0)81 61 18 12 18 0
E : St-Georg.Freising@Erzbistum-Muenchen.de
Dompfarramt, Domberg 36/Kath. Pfarramt St. Georg, Rindermarkt 10 (Erzbistum München und Freising) (Responsible Institution)

Datierung des Objektes:

1621-1626 erste Barockisierung
1723/24 zweite Barockisierung

Künstler:

Architektur: Hans Krumpper (um 1570-1634);
Stuck: Egid Quirin Asam (1692-1750);
Deckenfresken: Cosmas Damian Asam (1686-1739)
Altäre und Kanzel: Philipp Dirr (um 1582-1633)

Bezeichnung / Denkmalgattung:

Sakralbau (Domkirche/Kathedrale)

Bauherr(en):

Fürstbischof Veit Adam von Gepeckh (reg. 1618-1651); Fürstbischof Franz Johann Eckher von Kapfing und Liechteneck (reg. 1696-1727)

Geschichte:

Ab 1621 wurde das Innere der ab 1160 erbauten und ab 1481 gewölbten romanischen Domkirche durch den Münchner Hofarchitekten Hans Krumpper erstmals im Sinn der Gegenreformation barock modernisiert; seine endgültige Gestalt erhielt der Kirchenraum 1724 durch die Brüder Asam, die von Fürstbischof Johann Franz Eckher anlässlich des 1000jährigen Jubiläums der Bistumsgründung durch den hl. Korbinian mit der Erneuerung der Kirche beauftragt wurden. Indem dieser Anlass mit dem 30jährigen Bischofs- und 50jährigen Priesterjubiläum des Fürstbischofs zusammenfiel, können die Erneuerungsmaßnahmen daher auch als persönliches Prestigeprojekt eines niederbayerischen Landadeligen gesehen werden, dessen niedere Herkunft ihn stets unter einen gewissen Legitimationsdruck setzte.

Beschreibung:

Hoch auf dem Domberg gelegen ist der doppeltürmige Dom weithin sichtbar. Das schlichte Äußere der romanischen Basilika läßt mit Ausnahme des Säulenportals nichts von der barocken Pracht des fünfschiffigen Inneren erahnen. Dort fügen sich alle Bau- und Stilphasen zu jener einzigartigen Einheit, die den Rang des Freisinger Doms begründet. Die Wandgliederung des Mittelschiffs fasst die beiden aus den 1620er Jahren stammenden Arkadengeschosse mit Kolossalpilastern zusammen und schließt die Wand oben mit einem vorkragenden Gebälk ab. Nur in den Stichkappen der Obergadenfenster entfaltet sich der Régence-Stuck der Asam zu voller Pracht, während die Gewölbeflächen mit einer fingierten Stuckdekoration bemalt sind.

View Short Description

Unter Beibehaltung der mittelalterlichen Bausubstanz wurde die ehrwürdige Domkirche des altbayerischen Bistums Freising in zwei Phasen barock überformt. Das Resultat ist eine der gelungensten Vereinigungen verschiedener früh- und spätbarocker Stilstufen, die vor allem dem üppigen, über alle Bauelemente hinweg greifenden Dekorationsprogramm der Gebrüder Asam zu verdanken ist.

Wie wurde das Monument datiert:

Urkundlich und inschriftlich belegt.

Special features

Tugenden und Glorie des hl. Korbinian; Die theologischen Tugenden; Thronende Maria; Anbetung des Lammes

Mittelschiffsgewölbe

1724

Stuck: Egid Quirin Asam (1692-1750);
Fresken: Cosmas Damian Asam (1686-1739)

Malerei und Stuckplastik der Asambrüder gehen in der Deckengestaltung eine unlösbare Symbiose ein, die auch die Gemälde in ein dekoratives, vor dem gemalten Brokatfond sich entwickelndes System miteinbezieht. Am umfassendsten verdeutlicht sich die Verschränkung der Gattungen an den römischen Jesuitenkirchen nachempfundenen Hauptfresken, den Il Gesù verpflichteten Korbiniansszenen sowie der von S. Ignazio inspirierten Scheinkuppel. An der Langhausdecke wird St. Korbinian als zweiter Titelheiliger repräsentiert. Die Fresken zeigen von Westen aus, wie dessen Tugenden die Laster vernichten sowie die Verherrlichung des Heiligen. Es folgen die drei theologischen Tugenden Glaube, Liebe, Hoffnung, gerahmt von den Wappen der Freisinger Fürstbischöfe, sodann über dem Chor in der Scheinkuppel die thronende Muttergottes und schließlich die Anbetung des Lammes durch die 24 Ältesten.

Marienaltar (Hochaltar)

Presbyterium

1621/22

Entwurf: Hans Krumpper (um 1570-1634)
Ausführung: Philipp Dirr (um 1582-1633)
Altarblatt: Pieter Paul Rubens (1577-1640)

Der Hochaltar ist ein frühes Beispiel für die Vereinigung von Ädikularetabel und Tabernakel, wobei letzteres auf ausdrücklichen Wunsch des Fürstbischofs von Philipp Dirr gefertigt wurde. Das bei Pieter Paul Rubens bestellte Altarbild (Original in der Alten Pinakothek, München) zeigt über der Kulisses des Freisinger Dombergs den Erzengel Michael und Maria in Gestalt des „Apokalyptischen Weibes“ als Sieger über das Böse, insbesondere den Irrglauben.

Johann-Nepomuk-Kapelle (Sakramentskapelle)

südliche Seitenschiffsapsis

1737/38

Egid Quirin Asam (1692-1750)

Die 1737/38 von Egid Quirin Asam gestaltete Kapelle des populären bayerischen Landespatrons St. Johann Nepomuk ist aufgrund ihrer stark gekurvten Marmorarchitektur und der ekstatischen Figuren des Titelheiligen und dessen Namensvettern Johann Baptist und Evangelist ein Ableger des römischen Hochbarock.

Literaturauswahl:

Asam in Freising (Diözesanmuseum für christliche Kunst des Erzbistums München und Freising, Kataloge und Schriften 45), Regensburg, 2007, 24-27, 32-117, 161-197.
Jahn, P.H., „Hans Krumppers Kuppelprojekt für den Freisinger Dom und die venezianischen Wurzeln der Münchner Architektur um 1600“, Münchner Jahrbuch der Bildenden Kunst 53, 2002, 175-222.
Elsen, A./Höck, M./Benker, S., Der Mariendom zu Freising. Konkathedrale des Erzbistums München und Freising (Kleine Kunstführer 200), 10. Auflage, Regensburg, 1994.
Götz, U., Kunst in Freising unter Fürstbischof Johann Franz Eckher 1696-1727, Ausdrucksformen geistlicher Herrschaft, München/Zürich, 1992, 81-203, 260-268, 279-283.
1250 Jahre geistliche Stadt, Bände I-II (Diözesanmuseum für christliche Kunst des Erzbistums München und Freising, Kataloge und Schriften 9 und 12), München, 1989/94, I, 16-25, 30-40, 97, 210-212, II, 282-299.

Citation:

Hans Christian Hönes "Katholische Domkirche St. Maria und Korbinian" in "Discover Baroque Art", Museum With No Frontiers, 2024. https://baroqueart.museumwnf.org/database_item.php?id=monument;BAR;de;Mon12;23;de

Autor: Hans Christian Hönes

MWNF Arbeitsnummer: DE3 23

RELATED CONTENT

 Timeline for this item


On display in


Download

As PDF (including images) As Word (text only)